Steph777, Phanes and friends
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OS komplett Liebe und Hass liegen dicht beieinander

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Beitrag von steph777 So 20 Sep 2015 - 19:30

Verträumt sass sie in ihrer Klasse. Die Worte der Lehrerin rauschten nur so an ihr vorbei, aber irgendwie gelang es ihr nicht auch nur ein einziges davon aufzufangen.
Hinter ihr sass der schwarzhaarige Junge, den sie schon letzte Woche im Park gesehen hatte.
„So ein arroganter Kerl“ dachte sie sich……aber irgendwie….seine Augen….WOW.
Sie schüttelte den Kopf und drängte den Gedanken ganz schnell wieder in den hintersten Winkel ihrer Gedanken. Nein, er war ein Widerling. Einfach nur eingebildet. Typisch Stars, die glaubten doch immer sie wären was Besseres. Und wie ihre Freundinnen diesen Typen und seine Brüder umschwärmten. Widerlich. Sogar Amy war total von der Rolle.
Sie konnte seine Blicke in ihrem Rücken spüren. Was wollte der Typ nur von ihr? Warum musste er sich auch genau hinter sie setzen? Gab es nicht genug freie Plätze?
„Du bist bestimmt schon bald meine Freundin“ hörte sie ihn noch immer sagen. Was glaubte der eigentlich wer er war? Meinte der etwa er müsste nur mit dem Finger schnippen und alle Frauen fielen ihm vor die Füsse?

Lässig lehnte Seiya sich in seinem Stuhl zurück. Dieses kleine blonde Gift war wirklich zu süss.
Wusste sie wirklich nicht wer er war? Jeder kannte ihn doch. Eigentlich liefen die Mädchen doch ihm nach. Aber die kleine blonde machte keinen Hehl daraus, dass sie gar nicht daran dachte ihn anzuschmachten.
Er fand es erfrischend. Aber es ärgerte ihn auch gleichzeitig maßlos. Eigentlich hätte er sich zum ersten Mal tatsächlich gewünscht, die Kleine würde ihn anhimmeln. Lange blonde Haare, wunderschöne klare Augen, Lippen, die wahrscheinlich weich ohne Ende waren und eine Figur……Seiya lief leicht rot an, als er bemerkte in welche Richtung seine Gedanken gingen.
Wie sollte er sich nur auf den Unterricht konzentrieren, wenn ihr zarter Duft nach Maiglöckchen ihm den Verstand vernebelte.
Er hatte es für eine absolut blöde Idee gehalten. Sie sollten auf eine öffentliche Oberschule gehen um ihr Image aufzupolieren. Ihr Manager war ganz begeistert von der Idee gewesen. „Stellt euch die Schlagzeilen vor, Jungs“ hatte er gesagt „Stars zum Anfassen, ganz normale Schüler…“ seine Augen hatten geglitzert. Dass Taiki davon begeistert war, wunderte ihn nicht so sehr, aber Yaten? Ob das was mit dieser Blondine zu tun hatte die immer mit seinem Schätzchen abhing?
Er kam nicht dazu seine Gedanken fort zu führen. Die Schulglocke läutete und das blonde Mädchen vor ihm sprang regelrecht vom Stuhl auf und stürmte zur Tür.
„Bunny warte“ Die Blondine, die Yaten scheinbar so gut gefiel, rief ihr hinterher und versuchte das Schätzchen einzuholen“ Seiya grinste. Bunny heisst sie also. Ob das wohl ihr richtiger Name ist? Wahrscheinlich eher nicht. Er stand auf und warf einen heimlichen Blick auf das Heft was noch auf ihrem Tisch lag. Usagi Tsukino Englisch, war darauf zu lesen. Deshalb der Spitzname Bunny. Eigentlich niedlich, aber Schätzchen gefiel ihm irgendwie trotzdem besser.

Bunny wollte nur noch raus als die Glocke zur Pause läutete. Seine Blicke brannten wie Laserstrahlen in ihrem Rücken. Zumindestens glaubte sie das. Kurz stoppte sie um auf Minako zu warten, die ihr nachrief.
„Bunny….glaubst du das? In unserer Klasse….die drei gehen echt in unsere Klasse. Weisst du eigentlich was für ein Glück wir haben? Sieht Yaten nicht unglaublich sexy in der Schuluniform aus und hast du gesehen wie Seiya dich angeschaut hat? Ich glaub er mag dich. Oh Bunny, du hast ja so ein Glück, Seiya sieht ja soooooo gut aus“
„Minaaa“ Bunny wurde energisch „Lass das, diese eingebildeten Threedingensda können mir gestohlen bleiben. „
Mina grinste „Ach….findest du also nicht dass Seiya unverschämt gut aussieht?“
„Es kommt ja nicht immer aufs Aussehen an“ grummelte Bunny „Klar, sieht der Typ fantastisch aus, aber wenn er den Mund aufmacht vergisst du das ganz schnell“
„Na, dann hab ich ja noch eine Chance“ lachte eine Stimme hinter ihr. Mit puterrotem Gesicht drehte Bunny sich um. „Das glaubst du ja wohl selber nicht“ giftete sie Seiya an, der grinsend hinter ihr stand. Yaten und Taiki, die hinter ihm standen verzogen genervt das Gesicht. Jetzt ging das schon wieder los.
Seiya beugte sich zu Bunny runter. Eigentlich wäre sie jetzt zurückgeschreckt, aber den Gefallen wollte sie ihm nicht tun. Sie liess sich doch von so einem Gockel nicht einschüchtern.
„Ich werde es jedenfalls versuchen“ raunte er ihr zu, bevor er sich mit einem Zwinkern umdrehte und mit seinen Brüdern weiterging.
„Eher friert die Hölle zu….du…..du……LACKAFFE“ schrie Bunny ihm hinterher.
„Buuuuunyyyyyyyyyyy“ Minako war entsetzt „Du….das……das kannst du doch nicht bringen?!“
„Siehst du doch dass ich das kann“ erwiderte Bunny schnippisch. Sie verdrehte die Augen und ging in Richtung Pausenhof. Kopfschüttelnd kam Mina ihr nach. Die anderen Mädchen warteten schon.
Makoto war ganz aufgeregt. „Habt ihr schon gehört, heute macht der Jahrmarkt endlich auf. Sollen wir da heute nachmittag hingehen? „
„Au ja“ Minako hüpfte auf und ab „Die Geisterbahn soll der Hit sein“
Bunny zitterte „Iiiiih…Geisterbahn….ich hasse Geisterbahnen, das ist mir zu gruselig.“
Amy lachte „Ach Bunny, das ist doch nur Show, die fressen dich schon nicht“
Minako war hellauf begeistert „Und ich weiss auch schon wie der Jahrmarkt noch mehr Spass machen würde „ Mit einem dicken Grinsen sah sie zu den drei Jungs die etwas weiter unter dem alten Kirschbaum sassen. „Yaaaaaaaaaateeeeeeeen“ rief sie und rannte los.
„Mina, nein“ rief Bunny ihr verzweifelt hinterher, doch Minako war bereits voll in ihrem Element und umschwirrte die drei Jungs wie die Bienen den Honig.

Yaten zuckte kurz zusammen als er sah wie die Blonde aus seiner Klasse auf sie zugeschossen kam. Mann, die Frau hatte echt Energie ohne Ende. Süss war sie, aber er konnte sich nicht so richtig vorstellen mit ihr zusammen zu sein. Er sah sich in Gedanken schon apothekenweise Oropax leer kaufen. Halb aus Reflex versteckte er sich hinter Taiki, der ein Lachen unterdrücken musste.
Minako bremste vor ihnen ab und zog Yaten hinter Taiki vor.
„Wir wollen heute auf den Jahrmarkt, der hat endlich aufgemacht und alleine macht das ja nicht halb so Spass und ihr seid ja neu hier und wir haben uns gedacht wir zeigen euch alles und……“ sie stutzte „alles ok Yaten?“
Er musterte sie mit erschreckt grossen Augen „Ähm…ja, glaube schon, auch wenn ich nach Jahrmarkt nicht mehr richtig zugehört hab.“
Minako überhörte seinen unverschämten Kommentar einfach und strahlte ihn gekonnt charmant an. Noch bevor Yaten etwas erwidern konnte, hatte Seiya auch schon eingegriffen. „Wir kommen gerne mit“ grinsend nahm er Bunnys geschockten Blick wahr. Auch seine Brüder schauten nicht ganz so begeistert aus wie er. Ja, das war die Idee, der Jahrmarkt bot genug Möglichkeiten der kleinen Blonden zu zeigen, dass er der Richtige war.
Bunny war sauer. Jetzt konnte sie, statt einen tollen Nachmittag mit ihren Freundinnen zu verbringen, den Tag mit diesem Idioten vorlieb nehmen. Diesem unverschämten Macho, mit diesem einstudierten blöden Grinsen……..und diesem tollen Körper und diesen traumhaften Augen…..verdammt, sie musste unbedingt aufhören so ein dummes Zeug zu denken!!!
„Bunny hat Angst vor der Geisterbahn“ hörte sie Mina gerade noch kichernd berichten.
Sie rollte mit den Augen und stöhnte auf als Seiya ihr keck zu zwinkerte und rief „Keine Angst Schätzchen…ich beschütz dich schon“
Genervt drehte sie sich um „Ich geh jetzt, wir treffen uns dann um drei am Eingang“
Als sie nach Hause ging, war ihre Laune auf dem Tiefpunkt angekommen. Sie hatte sich so auf den Markt gefreut und jetzt musste sie mit diesem ignoranten Typen ihre Zeit verplempern. Der machte sich bestimmt schon ins Hemd wenn die Achterbahn mehr als 20 fuhr. Apropos Hemd……was sollte sie nur anziehen?
Rei war genervt. „Typisch Bunny“ giftete sie. Es ist schon zehn nach drei und Madame ist noch immer nicht da. Makoto sah das ganze nicht ganz so ernst „Ach Gott, du kennst sie doch.“
„Geht ihr doch schon mal rein“ schlug Seiya vor „wir können uns ja dann nachher am Riesenrad treffen. Ich warte auf Bunny“
Rei schaute skeptisch aber Minako als selbsternannte Aphrodite hatte Seiyas Gedanken sofort durchschaut. „Guuuuute Idee“ sie packte sich Amy und Rei und zog die beiden durch das grosse Eingangstor. Yaten grinste seinen Bruder kurz an, bevor er Taiki mit sich zog und mit diesem ebenfalls den Jahrmarkt betrat.
Bunny fluchte. Warum musste sie sich nur immer verspäten. Was konnte sie denn dafür wenn es immer so lange dauerte bis ihre Haare mal trocken waren und ihr Kleiderschrank einfach nicht das richtige Outfit zu bieten hatte.
Sie rannte so schnell sie konnte. Mist, Rei würde wieder ausrasten und ihr eine Szene machen. Ausgerechnet heute wo die Jungs dabei waren. Das konnte ja peinlich werden.
Schnaufend spurtete sie um die Ecke und konnte schon das grosse Tor sehen. Nanu? Wo waren denn die anderen? Sie verlangsamte ihr Tempo. „Ist nicht wahr“ stöhnte sie, als sie sah wer als einziger noch vor dem Tor stand.
Seiya sah sie schon von weitem. Er lächelte als er sah wie sie näherkam. Die rote Hose betonte ihre schlanken Beine und das schwarze Top sah an ihr zum niederknien aus. War es ein Zufall, dass sie seine Lieblingsfarben trug?
„Hallo Schätzchen“ rief er ihr zu, als sie schon fast vor ihm stand. Und schon wieder rollte sie mit den Augen. „Wo sind denn die anderen?“ fragte sie ihn leicht genervt.
„Die sind schon rein, Rei war ein bisschen sauer weil jemand nicht pünktlich ist“ grinste er sie an „Ich hab angeboten auf dich zu warten. Ich denke man kann sagen ich hab dich gerettet.“
Bunny musterte ihn. „Mein Held, wie kann ich das nur je wieder gut machen?“ Sarkasmus triefte aus ihrer Stimme.
Seiya nahm diese unbedachte und nicht ernst gemeinte Frage als Anlass für einen Vorschlag „Du könntest ja mit mir nachher im Liebestunnel fahren“ schlug er frech vor.
„Davon träumst du“ zickte Bunny ihn an.
Nachdem sie eine Weile über den Jahrmarkt gelaufen waren, kamen sie bei dem Riesenrad an. Aber niemand war hier. Wo waren ihre Freunde denn nur?
Sie warteten eine viertel Stunde, bevor es ihnen zu bunt wurde.
„Wie wärs wenn wir schon mal in die Geisterbahn gehen und später zurückkommen“ schlug Seiya provozierend vor. „Glaubst du etwa ich hab Angst?“ Bunny hob das Kinn ein Stück an.
„Na dann“ Seiya griff ihre Hand und zog sie über den Platz. Noch bevor Bunny ihre Börse zücken konnte, hatte er bereits zwei Karten gekauft. „Geht auf mich, Schätzchen“ zwinkerte er ihr zu „war ja auch meine Idee“
Bunny wollte protestieren, aber Seiya zog sie bereits zum Eingang. Das erste Stück der Geisterbahn, musste in einem Wagen zurückgelegt werden. Galant liess er Bunny den Vortritt.
Bunny war ein bisschen mulmig zumute, allerdings lag das nicht an der Geisterbahn. Oder schon….irgendwie ein bisschen. Eigentlich lag es um genau zu sein an dem engen Wagen, in dem zwei Personen ziemlich eng beieinander sitzen mussten. Als Seiya sich neben sie setzte und sich ihre Beine berührten durchzog Bunny ein kleiner Blitz.
Sein Duft wehte zu ihr herüber. Er roch gefährlich gut. Der Schausteller legte den Bügel um und Bunny war neben Seiya gefangen…..nun gab es kein zurück mehr.
Der Wagen fuhr an und es wurde dunkel um sie herum. Jetzt kam es drauf an. Bunny nahm sich vor tapfer zu bleiben. Seiya, der spürte wie sie sich neben ihm versteifte, grinste. Gott, war die niedlich.
Bunny schaffte es halbwegs sich zusammen zu reissen, doch als ein Gespenst seitlich hervorschnellte und kurz vor ihrem Gesicht hielt, war es mit ihrer Selbstbeherrschung vorbei. Sie krallte sich an Seiya und barg schreiend ihr Gesicht an seiner Schulter.
Seiyas Grinsen wurde noch eine Spur breiter. Vorsichtig legte er einen Arm um sie und drückte sie leicht an sich.
Bunny merkte wie sie sich selber an ihn drückte. Oh Mann, war sie denn irre geworden? Aber irgendwie fühlte es sich gut an. Sie fühlte sich geborgen und ihre Angst war wie weggeblasen. Die verrücktesten Gedanken gingen durch ihren Kopf. Wie war es wohl von Seiya geküsst zu werden. Gleich erschrak sie wieder und schimpfte sich selbst aus „Bunny….aus…du kannst diesen Kerl doch gar nicht leiden!“
Noch immer konnte sie sich nicht von ihm lösen. Sie hasste Geisterbahnen. Welches kranke Hirn hatte sowas überhaupt erfunden? Wie konnte man nur Spass daran haben sich erschrecken zu lassen?
Seiya störte es kein bisschen, dass Bunny gar nicht daran dachte sich von ihm zu entfernen. Er genoss ihre Nähe und fühlte sich mit dem Mädchen im Arm mehr als nur wohl. Auch wenn sie ihn nicht leiden konnte, er hatte sich auf den ersten Blick in sie verliebt. Und er schwor sich jeden Augenblick den er ihr nah war zu geniessen. Klar, hatte er mitbekommen, dass sie ein bisschen Angst hatte. Und zugegebenermaßen, hatte er gehofft ein bisschen den Beschützer spielen zu dürfen. Ok, er hätte nicht gedacht das sie sich in seinen Arm flüchten würde, aber das gefiel ihm sogar noch wesentlich besser. Ob sie ihre Meinung noch ändern würde? Er hoffte es.
Die Wagen hielten an, und die Bügel öffneten sich. Der Rest der Geisterbahn musste zu Fuss zurückgelegt werden. Nur kleine Lichter am Boden wiesen den richtigen Weg. Es war stockdunkel.
Als Seiya den Bügel hochgehoben hatte und ausstieg, blieb Bunny sitzen. Als sich seine Augen ein bisschen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, hielt er ihr die Hand hin.
„Können wir, Schätzchen?“
Bunny rührte sich nicht. Seiya nahm die Sache selbst in die Hand und zog sie aus dem Wagen.
„Alles ok mit dir, Schätzchen?“ fragte er sie.
„J..ja, alles ok“ ihre Stimme war nicht überzeugt. „Schätzchen, du weisst aber schon, dass das hier nur Show ist“ Seiya hob eine Augenbraue an.
Bunnys Mut war wie weggeblasen. Alles war so dunkel und im Dunklen hatte sie wirklich Angst. Damit hatte sie nicht gerechnet. Im Wagen, unter Seiyas Arm verstecken, peinlich genug, aber jetzt durchs dunkle laufen? Das ging gar nicht.
„Komm schon, ich helf dir“ Seiya war nun tatsächlich ein bisschen besorgt. Er hatte sie ein wenig reizen wollen, aber solche Angst sollte sie nicht haben. Vorsichtig legte er den Arm um sie und schob sie ein wenig durch den Gang.
Als plötzlich eine Hexe mit rotleuchtenden Augen von der Decke geschossen kam und lautes Gelächter zu hören war, setzte es bei Bunny endgültig aus.
Mit einem lauten Aufschrei, flüchtete sie sich in Seiyas Arme und krallte sich zitternd an ihm fest. Seiya hatte wirklich ein schlechtes Gewissen. Hätte er gewusst dass sie solche Panik hat, wäre er gar nicht mit ihr hier reingegangen. Sachte dirigierte er sie ein Stück weiter, bis er eine Wand fühlte und lehnte sie vorsichtig dagegen.
„Schätzchen….ich, es tut mir leid, ich wusste ja nicht….ach Mann, warum hast du denn nichts gesagt, dass du solche Angst hast.
Bunny bekam ihre Gedanken kaum noch geordnet. Der Schock sass ihr tief in den Gliedern. Aber es war etwas anderes, was sie endgültig verstummen liess. Seiya hatte sie an die Wand gelehnt, aber er liess sie nicht los. Sicher und geborgen lag sie in seinem Arm und es fühlte sich so unglaublich gut an. Seine Wärme ging ihr durch den ganzen Körper. Sie entspannte sich, aber sie hatte einfach keine Lust sich aus ihrer Situation zu befreien. Sie wollte einfach nur noch ewig hier stehen bleiben.
Das schlimme war, dass es sie gar nicht störte, dass es ausgerechnet Seiyas Arme waren, in denen sie lag. Es war leicht gewesen ihn nicht zu mögen, solange sie weit genug von ihm weg war, aber jetzt, als er sie so hielt, tanzte eine ganze Schmetterlingsfarm in ihrem Bauch herum.
Als Seiya Anstalten machte, sich ein wenig von ihr zu lösen, drückte sich Bunny unbewusst näher an ihn.
Seiyas Augen wurden gross. Er dachte es wäre ihr unangenehm, dass er ihr so nahe war, aber als er von ihr abrücken wollte, zog sie ihn näher an sich ran. So langsam aber sicher, wurde ihm bewusst wie nah er ihr eigentlich war. Ob er es wagen sollte? Würde sie es zulassen? Sein Herz begann stärker zu klopfen. Seine Hände zitterten leicht, als er sie unter ihr Kinn legte. Einen Augenblick zögerte er noch.
Bunny wurde heiss und kalt auf einmal. Sie hatte das Gefühl so schwach zu sein, dass ihre Beine nachgeben müssten und gleichzeitig fühlte sie sich so energiegeladen wie nie zuvor.
Sie fühlte seine Hände an ihrem Gesicht. Sanft hob er ihren Kopf an. Selbst in der Dunkelheit konnte sie seine Augen glitzern sehen. Aber sie konnte ihn doch gar nicht leiden? Warum schrie ihr Herz dann so laut danach, dass er endlich tun sollte, was er scheinbar vorhatte. Warum hatte sie das Gefühl eingehen zu müssen, wenn er sie nicht sofort küssen würde.
Seiya spürte wie sie ihm das Gesicht fast von selbst entgegenreckte. Was hatte er zu verlieren? Mehr als eine Ohrfeige würde sie ihm im Zweifelsfall nicht geben. Und das war das Risiko definitiv wert. Wenigstens einmal wollte er wissen, ob diese Lippen wirklich so weich waren, wie er es in seinen Träumen gefühlt hatte. Zögernd näherte er sich ihr und legte seine Lippen sanft auf ihre, bereit jederzeit den Rückzug anzutreten.
Bunny schloss die Augen, als sie seinen Atem auf ihren Lippen spürte. Sie rührte sich nicht. Wollte nicht dass er sich zurückzog. Als seine Lippen sachte ihren Mund berührten durchzog es sie wie ein Blitz. Sie öffnete leicht die Lippen.
Seiya hatte das Gefühl einen Stromschlag zu bekommen als sie ein wenig ihre Lippen öffnete. Er wollte gar nicht wissen was danach war. Alles was er für immer in seinem Herzen behalten wollte war dieser eine Augenblick. Er vertiefte den Kuss ein wenig und hoffte dass dies nicht ein jehes Ende finden würde. Als er ihre Zunge spürte, die sanft über seine Unterlippe fuhr, hatte er das Gefühl platzen müssen vor Glück. Er kam ihr entgegen, spielte mit ihr, neckte sie, hielt sie gefangen in einem atemlosen Taumel.
Bunny war im siebten Himmel. Dieser Kuss war das schönste was sie jemals gefühlt hatte. Am liebsten hätte sie niemals damit aufgehört. Sie war unglaublich enttäuscht als er sich nach unendlicher Zeit von ihr löste. Wenigstens liess er sie nicht los. Vergessen war die gesamte Angst. Vergessen dass sie immer noch in der Geisterbahn standen. Vergessen waren ihre Freunde…..alles vergessen.
„Wir sollten langsam gehen, bevor der Aufseher misstrauisch wird“ flüsterte Seiya ihr zu.
Bunny konnte nur noch nicken, was in dieser Dunkelheit absolut blödsinnig war, aber sie bekam einfach keinen Ton heraus.
„Na komm, lass uns gehen“ sagte er zu ihr und zog sie mit in die Richtung in der sie den Ausgang vermuteten.
Nach einer Ewigkeit kamen sie draussen an. Seiya hielt Bunny immer noch im Arm. Und solange sie es erlaubte würde er sie auch nicht loslassen. Sein Herz quoll fast über, als sie einen Arm unter seiner Jacke verschwinden liess und ihn ebenfalls umarmte.
Als sie am Riesenrad ankamen, standen ihre Freunde dort. Minako sah die beiden kommen und ihre Augen blitzten vergnügt. Wusste sie es doch. Rei, die gerade anfangen wollte zu zetern, verschluckte sich fast an ihren eigenen Worten die ihr im Hals stecken blieben. Amy grinste breit und Taiki staunte nicht schlecht. Yaten warf einen vielsagenden Blick auf Minako. Vielleicht sollte er sie auch mal in die Geisterbahn einladen. Seiya sagte nichts, aber sein Blick sagte alles. Bunny war es ein wenig peinlich, dass alle sie so anstarrten, aber trotzdem hatte sie nicht die geringste Lust in die Realität zurück zu kehren. Und als Seiya sie mit schelmischem Zwinkern unter dem Gelächter der anderen zum Liebestunnel zog, stellte sie sich die zugefrorene Hölle vor, bevor sie ihm ohne den geringsten Widerspruch in den Wagen folgte.
Und als sich seine Lippen erneut auf ihre legten, wurde ihr eines klar.

Liebe und Hass liegen dicht beieinander!


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